Samuel Becketts ‘Nacht und Träume revisited’ Selbstreflexion und Selbstzitat bei Beckett und der bildenden Kunst der Moderne
Vortrag von Prof. Dr. Therese Fischer-Seidel, Heinrich Heine Universität Düsseldorf
Donnerstag, 29. September 2016, 18 Uhr
Neue Galerie Schöne Aussicht 1
Museumseintritt 6 /4 Euro
Samuel Becketts zentrales Interesse an der bildenden Kunst ist biographisch sehr gut dokumentiert. Durch seine häufigen Besuche in Kassel bei seinem Onkel, William Sinclair und dessen Galerie wurde ihm der deutsche Expressionismus nahegebracht. Aus seinen “German Diaries”, geht hervor, dass er die sogenannten entarteten Künstler, die bereits aus den Museen entfernt waren, sich noch einmal zeigen ließ.
Becketts Arbeiten für die Bühne, vor allem aber seine Filme und Fernsehspiele, für den Süddeutschen Rundfunk sind von diesem künstlerischen Interesse geprägt. Das „visuelle Denken“ Becketts wurde von der deutschen Gestaltpsychologie und in erster Linie der frühen Begegnung mit der Kunst der Moderne gefördert.
An seinem letzten Fernsehspiel “Nacht und Träume” (1982), nicht ohne Absicht mit einem deutschen Titel versehen, lässt sich ein Verfahren der bildenden Kunst der Moderne aufzeigen, das man als Selbstreflexivität, sogar als Selbstzitat bezeichnen kann. Stets ist das Eigentliche oder die Abbildung der Wirklichkeit nicht Ziel der Darstellung, sondern eher das Verfahren der Beeinflussung der Wahrnehmung des Betrachters.
Der Vortrag wird mit Beispielen aus dem filmischen Werk und von Kunstwerken der Moderne illustriert.
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